Windpark Bromskirchen ?

Am 15.09.2008 fand  im ehemaligen Weißen Haus  in Bromskirchen eine Bürgerversammlung statt.

Dabei ging es um das Thema Windkraft. Die Fa.JUWI hat Interesse bekundet in Bromskirchen einen Windpark zu errichten.

Es hatten sich einige Zuhörer eingefunden. Die  Vertreter der Fa. JUWI erläuterten anhand einer Präsentation mit Darstellungen bereits gebauter Anlagen, ihr geplantes Vorhaben.

Dabei machten sie deutlich, dass man, wenn man Atom- und Kohlestrom ablehnt, auch bereit sein muss, Beeinträchtigungen in Kauf zu nehmen.

Erfreulich war, dass die Notwendigkeit, alternative Energieformen auszubauen, von Keinem der Anwesenden in Frage gestellt wurde. 

Bürgermeister Frese wies  darauf hin, dass es gilt den Klimawandel in seinen Auswirkungen abzuschwächen.

Vokabeln,  wie grüne Spinnerei und dergleichen scheinen immer mehr aus dem allgemeinen Wortschatz zu verschwinden.

Und das dabei auch noch beträchtliche Pachteinnahmen zu erwarten sind, ist ein wilkommener Nebeneffekt.

Allerdings wurde auch erwähnt, dass ein Windpark im Vogelschutzgebiet nicht ohne Weiteres genehmigt werde.

Ein Bürger verwies auf die reizvolle Landschaft, welche zum Anlass genommen würde diese Gegend zur Erholung aufzusuchen.

Frese berichtete, man sei von der Oberen Naturschutzbehörde in Kassel ermutigt worden, einen entsprechenden Antrag zu stellen.

Frese verwies auf seine  Kontakte in das Regierungspräsidium. Er war zuversichtlich, dass die Anzahl der ausgewiesenen Flächen für Windenergieerzeugung im Regionalplan, entgegen dem ursprünglichen Entwurf,  der eine drastische Reduzierung vorsah, wieder aufgestockt wird.

Der Standort Bromskirchen werde darin höchstwahrscheinlich als Vorzugsfläche für Windenergie vorgesehen.

Damit eine Fläche in den Regionalplan aufgenommen werden kann, sind im Vorfeld erste Untersuchungen nötig, die ein Gebiet als geeignet ausweisen.

Wenn dann an einem genau festgelegten Ort gebaut werden soll, müssen ausführliche Gutachten erstellt werden.

Ministerpräsident Koch hatten vor einer Verspargelung der Landschaft durch Windkraftmonster gewarnt und dabei völlig ausser Acht gelassen, dass Anhänger seines Lagers bereits gutes Geld mit solchen Anlagen verdienen und nicht länger bereit sind, diese Politik mitzutragen.

Gut dass im Gemeindeparlament keine Fraktionen vertreten sind, die sich an Vorgaben ihrer Mutterpartei halten müssen. So kann immer sachorientiert gearbeitet werden- 

Sollte es Probleme mit der Genehmigung geben, wäre es wünschenswert, alternative Standorte parat zu haben.

Die Einhaltung komfortabler Abstände zur Wohnbebauung geht davon aus, die Menschen welche die Annehmlichkeiten elektrischen Stroms genießen, nicht im Geringsten  stören zu dürfen.

Den Belangen der Natur muss aber auch Rechnung getragen werden. 

So, oder ähnlich könnte es schon bald in Bromskirchen aussehen:

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Aber:  Eine Anfrage bei der Oberen Naturschutzbehörde konnte die Darstellungen Freses nicht bestätigen. Weder eine Aufnahme des in Frage kommenden Gebietes in den Regionalplan, noch eine Aussicht auf Genehmigung der Anlagen konnte dort bejaht werden.

Sollten Frese Aussagen unwahr sein? Kaum zu glauben. Ein Bürgermeister lügt doch nicht ohne Not.

Sicher klärt sich alles auf.

Zur Windkraft gibt es die unterschiedlichsten Positionen, die alle gehört und berücksichtigt werden sollten.

Es gibt aber auch Einstellungen, die man kaum nachvollziehen kann: Wer durch die letzten noch unzerschnittenen Gebiete Autobahnen bauen will und dann die Windkraft als Landschaftsverschandelung verteufelt, der verdient kaum ernst genommen zu werden.

Allerdings kann auch das Eingehen auf diese Argumentation noch zu akzeptablen Ergebnissen führen: Warum baut man keine Windparks entlang der Bundesstraßen und Autobahnen und auf Industrieflächen?  Da wo die Landschaft eh schon vermurkst ist.

Auch Bromskirchen hätte solche Flächen.

Vielleicht hätte eine Zusammenarbeit mit den örtlichen Naturschützern der Sache dienen können.

Falscher Stolz ist fehl am Platz.

Gerade die alternativen Energieformen bieten die Chance einer lokalen und regionalen Wertschöpfung. Es wäre für Kommunen  wünschenswert einen Anteil  zu sichern bevor RWE,Vattenfall & Co. diesen Kuchen untereinander aufteilen.